Sonntag, 28. September 2008

KL Insights

Kuala Lumpur, die Hauptstadt von Malaysia, wird hier grundsätzlich nur KL genannt. Schon allein wegen der Petronas Twin Towers sollte KL einen Besuch wert sein, weshalb meine Mitbewohnerin Kathi und ich uns zu einem Wochenendtrip entschieden haben. Für die (kostenlose) Eintrittskarte, von denen täglich etwa 1.600 Stück ausgegeben werden, haben wir zwei Stunden angestanden. Ob sich das für die Aussicht aus dem 41. Stock gelohnt hat? Es ist auf jeden Fall kein Vergleich mit dem Blick auf Singapur aus dem 71. Stock des Swisshotels, der New Asia Bar.
KL ist mit etwa 1,5 Mio. Einwohnern eine der kleineren Großstädte Südostasiens und vermittelt einen guten Eindruck davon, wie Singapur einmal gewesen sein könnte, und man kann sehr gut erkennen, dass KL ganz schnell dahin möchte, wo Singapur schon ist - auch und vor allem, was die Verbotslisten für das Benutzen der U-Bahn angeht...
Mehr Bilder gibt es hier.

Samstag, 20. September 2008

"Madam, I on the light for you!"

Was wäre Singapur ohne Singlisch? Sicher nur halb so lustig und halb so interessant, vor allem für mich als Sprachliebhaberin.
Was also ist Singlisch? Vereinfacht gesagt, die in Singapur gesprochene Variante des Englischen, die nicht nur im Wortschatz, sondern auch im Hinblick auf die (fehlende) Flexion stark asiatisiert ist. Singlisch ist heftigst durchmischt von vorrangig malayischen und chinesischen Wendungen. Diese sind zum Teil wörtlich übersetzt ins Englische, wie zum Beispiel das typische "can", was soviel bedeutet wie "ja" (ke yi) oder "no have" (méi you). Auf dem zweiten Link kann man sich die chinesische Aussprache anhören.
Doch es gibt auch jede Menge Originalwortschatz, wie z.B. kiasu (Hokkien: "um-keinen-Preis-verlieren-wollend"), oder makan (malayisch: "essen").
Meine Chinesisch-Stunden waren nicht umsonst, denn nun erklärt sich beinahe wie von selbst, dass Wortstellung und Satzstruktur nahezu eins zu eins aus den asiatischen Sprachen übernommen sind, ebenso so manche grammatische Besonderheit, wie z.B. fehlende Personal- und Tempusangaben am flektierten Verb:
So kann "I clean my room" bedeuten, dass ich gerade dabei bin, es zu tun; je nach Kontext kann es aber auch gestern schon passiert sein, oder es wird deutlich, dass die Aufräumaktion erst für kommende Woche geplant ist.
Die Satzmelodie ist sehr eigen und klingt immer leicht vorwurfsvoll; Vokale werden gern in die Länge gezogen, und beinahe jeder Satz endet mit 'aah' oder 'lah!', beides Bekräftigungsfloskeln, derer es noch eine ganze Menge mehr gibt.
Man muss es einfach mal gehört haben, deshalb verweise ich auf You Singaporean? auf Youtube, ein durchaus vordergründiges, aber sehr liebenswertes Hörbeispiel (mit Untertiteln).