Donnerstag, 17. Juli 2008

Angkor Wat

Von Hanoi aus führt uns die Reise nach Siem Riep, Kambodscha, und zum Angkor Wat. Die mittelalterlichen Tempelanlagen mit ihren ungeheuren Ausmaßen und ihrem einzigartigen Baustil sind mehr als beeindruckend. Zwei Tage reichen eigentlich nicht aus, um sich wirklich ein Bild zu machen, aber die wichtigsten Tempel bekommt man schon zu sehen. Unser absoluter Favorit: Ta Prohm.
Das Spannende: Offensichtlich war das Mittelalter nicht nur in Europa eine Blütezeit, sondern auch im asiatischen Teil der Welt. Die Khmer-Könige haben über Jahrhunderte an dieser Tempel- und Palastanlage bauen lassen, freilich auf Kosten ihrer Untertanen, was schließlich, so vermutet man, zum Untergang dieses einst so mächtigen Reiches geführt hat. Einen Großteil unseres Wissens heute verdanken wird dem chinesischen Diplomaten Zhou Daguan, der im Jahr 1296 nach Angkor kam, und dessen Abriss über die Sitten und Gebräuche der Khmer das wohl einzige Originalzeugnis seiner Zeit ist.
Eins ist auch klar: Siem Riep ist nicht Kambodscha. Die kleine Stadt lebt vom und für den Tourismus. Das zeigt sich an Tuktuk-Preisen ebenso wie an den zahlreichen Bauprojekten für noch mehr Hotels und Ferienwohnanlagen.
Den großen Andrang reicher Menschen auf der Suche nach Kultur hat sich auch ein ortsansässiger Schweizer Kinderarzt zu nutze gemacht: Dr. Beat Richner, der seit den 70er Jahren in Kambodscha tätig war, musste das Land während der dunklen Zeit der Roten Khmer verlassen. Seit 1991 ist er auf Wunsch der kambodschanischen Regierung wieder zurück und hat seine Arbeit an den mittlerweile drei Kinderkliniken wieder aufgenommen. Er ist nicht nur ein engagierter Arzt, sondern auch ein exzellenter Cellist. Als Beatocello tritt er jeden Samstag abend in der Konzerthalle von Siem Reap auf und kann so durch Spenden und Publicity seine Arbeit an den Krankenhäusern finanzieren. Er ist nicht unumstritten, da er sich offen gegen die Politik der WHO wendet. Wer Interesse hat und Beat Richners Initiative unterstützen möchte, kann sich auf dem Link weiter schlau lesen.
Bilder von unseren Streifzügen durch die Stadt Angkor und ihre Tempel gibt es hier.

Mittwoch, 16. Juli 2008

Hanoi, Ha Noi?

Jeder echte Schwabe muss schon allein des Namens wegen einmal in Hanoi (Ha Noi) gewesen sein. Nun ist weder Martin ein ganz echter Schwabe, noch weniger bin ich eine echte Schwäbin, aber eine zweite Reise nach Vietnam, diesmal nach Hanoi und Umgebung, haben wir uns dennoch nicht nehmen lassen.
Und wir haben uns wieder sehr wohl gefühlt: Angenehme Atmosphäre, sympathische Menschen, leckeres Essen, schöne Landschaften, auf dem Motorrad durch Stadt und Land cruisen - deswegen sind wir hergekommen.
Der Klassiker, eine zweitägige Schiffstour in der Ha Long Bay, war auch dabei, und in Hanoi haben wir das berühmte Wasserpuppentheater besucht, das einzigartig auf der Welt zu sein scheint. Wie muss man sich das vorstellen? Am ehesten trifft es wohl: Augsburger Puppenkiste mit ländlichen Themen, gespielt nach einer Flutkatastophe... Aber auf jeden Fall sehenswert.
Leider hatten wir keine Zeit, dem einbalsamierten Ho Chi Minh in seinem Mausoleum einen Besuch abzustatten, aber man muss sich ja noch was für den nächsten Besuch aufheben.
Bilder gibt es im Fotoalbum.

Sonntag, 13. Juli 2008

Es riecht was faul im Staate Singapur...

Ja, denn es ist Durian-Zeit. Die beliebte Frucht ist gerade reif, nicht nur die Zuchtgewächse auf den Plantagen, sondern auch die wildwachsenden im Wald. Es duftet, riecht oder stinkt bisweilen signifikant, wenn man durch den Wald läuft. Und so sieht man denn am Wochenende derzeit deutlich mehr Spaziergänger, ganze Familien gar, die durch den Bukit Timah Forrest laufen und sich die mitgebrachten Taschen und Tüten mit den stacheligen grünen Früchten vollstopfen. Denn Durians sind heiß begehrt, und die richtig guten sind auch richtig teuer - was immer das 'Gute' an einer Durian auch ausmacht. Wir erinnern uns: Die Durian, in manchen Ländern auch Stinkfrucht genannt, darf wegen ihres unverkennbaren Geruchs nicht in Busse und Bahnen oder in Hotels mit hinein genommen werden, sie ist eine Frucht, die die Gemüter erhitzt, und vermeintlich nicht nur diese.
Die Durian spaltet. Dem einen verursacht schon der bloße Geruch Übelkeit, und der Geschmack des weichen, gelblichen Fruchtfleisches, das von zweifelhafter Konsistenz ist, hat schon Unmengen an schlimmen Vergleichen über sich ergehen lassen müssen, so dass ich hier keinen weiteren hinzufügen möchte. Dem anderen gilt sie als die Königin der Früchte, deren Genuß ganz nebenbei auch der Manneskraft dienlich sein soll. Kein echter Asienbesuch, bei dem man nicht von der Frucht der Früchte gekostet haben sollte.
Ich habe mich mittlerweile zumindest an den Geruch gewöhnt, der hier immer wieder mal durch die Markthallen oder aus heimgetragenen Einkaufstüten weht, und der dieser Tage meine wochenendlichen Joggingrunden im Wald 'versüsst'. Eines ist jedoch sicher: Probieren muss ich sie definitiv nicht!