Sonntag, 30. Dezember 2007

Flucht nach Thailand

Um dem gitzernden, gleißenden Weihnachtsspektakel zu entgehen, habe ich mich kurz entschlossen, über die Weihnachtstage ins buddhistische und damit so gut wie weihnachtsfreie Thailand zu fahren. Um auch wirklich sicher zu gehen, bin ich - in Phuket nach nur anderthalb Stunden Flug angekommen - von dortigen Touristenrummel am Flughafen ganz schnell ins verschlafene Phang Nga weitergefahren, eine beschauliche kleine Stadt an der südlichen Küste, auf halbem Weg zwischen Phuket und Krabi. Strand gibt es dort nicht, aber eine herrliche Steilküstenlandschaft, Berge, leckeres Essen und viele Tempel zum anschauen.
Ich habe viel Zeit auf dem Wasser verbracht und die herrliche Landschaft genossen. In 'echter' Natur und unbehelligt von Handy und Job war so gute Erholung garantiert. Das Foto zeigt den liegenden Buddha im Monkey Cave Temple, der in eine Höhle gebaut ist. Auf den Bäumen und Felsen am Eingang leben zahlreiche Affen, die die ebenso zahlreichen Besucher um Bananen oder andere Leckereien anbetteln. Mehr Bilder aus Thailand gibts in meinem Süd-Thailand-Fotoalbum.

Samstag, 15. Dezember 2007

Christmas Amok*

Weihnachten ist in Singapur das "Fest des Kommerz". Es beginnt im November und geht bis Ende Dezember. (Dann werden die spärlichen Reste des Weihnachtsrummels überlagert von den beginnenden Vorbereitungen zum Chinesischen Neujahrsfest, doch dazu später mehr.) In diesen zwei Monaten also brummt es in den großen Einkaufsstraßen und Shopping-Meilen. Die Orchard Road ist bunt geschmückt, und alle drei Meter findet irgend eine kleine Aufführung statt; es gibt alles, vom Krippenspiel der Chinese Girls High School bis hin zu afrikanischen Gospelsängerinnen, oder auch Karaoke-Aufführungen zweifelhafter Michael Jackson-Imitatoren. Überall in der Stadt erklingt aus jedem verfügbaren Lautsprecher Weihnachtsmusik - ob im Taxi-Radio, im Kaufhaus-WC, im Food Court oder im Handyladen, nichts geht mehr ohne Frosty the Snowman, Santa Baby oder Rudolf the Red Nosed Reindeer.
Für den Europäer, der verzweifelt Ausschau nach Besinnlichkeit oder gar Gemütlichkeit hält, kein leichtes Spiel. Am besten ist es noch, sich dem Staunen und Wundern hinzugeben und darauf zu vertrauen, dass das nahende neue Jahr sanftere Lichter und andere Töne bringen wird.
* Das Wort Amok stammt übrigens aus dem Malayischen und bezeichnet eine Form willkürlichen, zerstörerischen Verhaltens mit anschließender Erschöpfung und Erinnerungslosigkeit.