Über Chinatown habe ich aus gegebenem Anlass bereits ausgiebig berichtet. Doch es gibt noch mehr 'originäre' Stadtteile in Singapur: Wenige Straßen von Little India entfernt (dazu bei Gelegenheit mehr), liegt das Arab Quarter, das einstige malayische Kampong Glam. Stadtgründer Raffles wies diesen Bezirk Anfang des 19. Jahrhunderts dem Sultan Hussein und seiner Familie als Residenz zu, worauf sich weitere arabische Händler aus dem heutigen Gebiet des Yemen hier ansiedelten. Das winzige Viertel besteht aus gerade mal vier oder fünf größeren Straßen: Baghdad Street, Muscat Street, Haji Lane, so heißen sie, und mit der Sultan Moschee bilden sie das religiöse Zentrum der Muslime in Singapur. Allerdings ist es dort nicht annähernd so authentisch arabisch-quirlig, wie die Reiseführer uns glauben machen wollen. Von brodelndem Basar und feilschenden Händlern keine Spur. Man trifft eher auf einen gezähmten, wohlgeordneten Orient - wie man ihn in Singapur eben erwarten darf.
Tatächlich aber sieht man auch viele Einheimische in den Straßen, die Moschee ist gut besucht, und die Foodstalls bieten hier besonders viel Halal Food, nach muslimischen Richtlinien zubereitetes Essen. Die Souvenirläden, Cafés und auch der muslimische Buchladen sind jedoch mehr für Touristen ausgelegt, die hier zahlreich vertreten sind. Und so habe denn auch ich, begleitet von den hier sehr leise ausfallenden Klagegesängen des Muezzin (schließlich gibt es noch andere Religionen) meinen ersten marokkanischen Pfefferminztee seit gut sechseinhalb Jahren genossen. Lecker!
Sonntag, 24. Februar 2008
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