Sonntag, 13. Juli 2008

Es riecht was faul im Staate Singapur...

Ja, denn es ist Durian-Zeit. Die beliebte Frucht ist gerade reif, nicht nur die Zuchtgewächse auf den Plantagen, sondern auch die wildwachsenden im Wald. Es duftet, riecht oder stinkt bisweilen signifikant, wenn man durch den Wald läuft. Und so sieht man denn am Wochenende derzeit deutlich mehr Spaziergänger, ganze Familien gar, die durch den Bukit Timah Forrest laufen und sich die mitgebrachten Taschen und Tüten mit den stacheligen grünen Früchten vollstopfen. Denn Durians sind heiß begehrt, und die richtig guten sind auch richtig teuer - was immer das 'Gute' an einer Durian auch ausmacht. Wir erinnern uns: Die Durian, in manchen Ländern auch Stinkfrucht genannt, darf wegen ihres unverkennbaren Geruchs nicht in Busse und Bahnen oder in Hotels mit hinein genommen werden, sie ist eine Frucht, die die Gemüter erhitzt, und vermeintlich nicht nur diese.
Die Durian spaltet. Dem einen verursacht schon der bloße Geruch Übelkeit, und der Geschmack des weichen, gelblichen Fruchtfleisches, das von zweifelhafter Konsistenz ist, hat schon Unmengen an schlimmen Vergleichen über sich ergehen lassen müssen, so dass ich hier keinen weiteren hinzufügen möchte. Dem anderen gilt sie als die Königin der Früchte, deren Genuß ganz nebenbei auch der Manneskraft dienlich sein soll. Kein echter Asienbesuch, bei dem man nicht von der Frucht der Früchte gekostet haben sollte.
Ich habe mich mittlerweile zumindest an den Geruch gewöhnt, der hier immer wieder mal durch die Markthallen oder aus heimgetragenen Einkaufstüten weht, und der dieser Tage meine wochenendlichen Joggingrunden im Wald 'versüsst'. Eines ist jedoch sicher: Probieren muss ich sie definitiv nicht!

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