Das Spannende: Offensichtlich war das Mittelalter nicht nur in Europa eine Blütezeit, sondern auch im asiatischen Teil der Welt. Die Khmer-Könige haben über Jahrhunderte an dieser Tempel- und Palastanlage bauen lassen, freilich auf Kosten ihrer Untertanen, was schließlich, so vermutet man, zum Untergang dieses einst so mächtigen Reiches geführt hat. Einen Großteil unseres Wissens heute verdanken wird dem chinesischen Diplomaten Zhou Daguan, der im Jahr 1296 nach Angkor kam, und dessen Abriss über die Sitten und Gebräuche der Khmer das wohl einzige Originalzeugnis seiner Zeit ist.
Eins ist auch klar: Siem Riep ist nicht Kambodscha. Die kleine Stadt lebt vom und für den Tourismus. Das zeigt sich an Tuktuk-Preisen ebenso wie an den zahlreichen Bauprojekten für noch mehr Hotels und Ferienwohnanlagen.
Den großen Andrang reicher Menschen auf der Suche nach Kultur hat sich auch ein ortsansässiger Schweizer Kinderarzt zu nutze gemacht: Dr. Beat Richner, der seit den 70er Jahren in Kambodscha tätig war, musste das Land während der dunklen Zeit der Roten Khmer verlassen. Seit 1991 ist er auf Wunsch der kambodschanischen Regierung wieder zurück und hat seine Arbeit an den mittlerweile drei Kinderkliniken wieder aufgenommen. Er ist nicht nur ein engagierter Arzt, sondern auch ein exzellenter Cellist. Als Beatocello tritt er jeden Samstag abend in der Konzerthalle von Siem Reap auf und kann so durch Spenden und Publicity seine Arbeit an den Krankenhäusern finanzieren. Er ist nicht unumstritten, da er sich offen gegen die Politik der WHO wendet. Wer Interesse hat und Beat Richners Initiative unterstützen möchte, kann sich auf dem Link weiter schlau lesen.
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