Street food, Essen auf der Straße, macht ja für viele, die gern in ferne Länder reisen, die Exotik aus. In Singapur wurde das jedoch in den sechziger Jahren nachhaltig abgeschafft - aus hygienischen Gründen. Geblieben von den fliegenden Essenshändlern ist der Name. Denn die damals entstandenen Hawker Center beherbergen heute in ihren Ständen, die um einen großen zentralen Sitzbereich gruppiert sind, sesshafte Köche und bieten eine riesengroße Auswahl an lokalen Gerichten. Diese Essenparadiese erfreuen sich größter Beliebtheit. Das Essen ist meist ebenso gut wie vielfältig, und - wenn man nicht gerade in eine Touristenfalle tappt, was sich vermeiden lässt - sehr günstig.
Da gibt es sehr berühmte und alterwürdige Hawker Center wie Newton oder Adam Road, oder den bei Touristen sehr beliebten 'Alten Markt' oder Lau Pa Sat (siehe Bild) in einer alten viktorianischen Markthalle von 1894, mitten im Bankendistrikt von Singapur und vor lauter Bausünden drum herum nur schwer auszumachen. Und es gibt sie natürlich auch außerhalb der Innenstadt, wo man selten mal ein westliches Gesicht sieht. Dafür sind Mee Goreng, Stingray, Pig Organ Soup, Fish Head Curry oder Wanton Noodles dort nochmal einen Dollar günstiger.
Manche Singapurer machen sich Sorgen um den Fortbestand dieser beliebten Esstradition. Denn ihre Entstehung liegt nicht allzu lange zurück, und auch in Südostasien sind KFC, Burger King, McDonalds & Co. auf dem Vormarsch. Doch der Stolz der Locals auf ihr Essen ist so groß, dass ich mir schwer vorstellen kann, dass es einmal keine Hawker Center (oder etwas ähnliches) geben sollte. Essen ist hier essentiell wichtig und fast eine Art anerkannte Freizeitbeschäftigung. Nicht umsonst lautet eine chinesische Grußformel: 'Chifanle meiyou?' - 'Hast Du schon gegessen?'
Dienstag, 27. Mai 2008
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