
Weihnachten ist in Singapur das "Fest des Kommerz". Es beginnt im November und geht bis Ende Dezember. (Dann werden die spärlichen Reste des Weihnachtsrummels überlagert von den beginnenden Vorbereitungen zum Chinesischen Neujahrsfest, doch dazu später mehr.) In diesen zwei Monaten also brummt es in den großen Einkaufsstraßen und Shopping-Meilen. Die Orchard Road ist bunt geschmückt, und alle drei Meter findet irgend eine kleine Aufführung statt; es gibt alles, vom Krippenspiel der Chinese Girls High School bis hin zu afrikanischen Gospelsängerinnen, oder auch Karaoke-Aufführungen zweifelhafter Michael Jackson-Imitatoren. Überall in der Stadt erklingt aus jedem verfügbaren Lautsprecher Weihnachtsmusik - ob im Taxi-Radio, im Kaufhaus-WC, im Food Court oder im Handyladen, nichts geht mehr ohne Frosty the Snowman, Santa Baby oder Rudolf the Red Nosed Reindeer.
Für den Europäer, der verzweifelt Ausschau nach Besinnlichkeit oder gar Gemütlichkeit hält, kein leichtes Spiel. Am besten ist es noch, sich dem Staunen und Wundern hinzugeben und darauf zu vertrauen, dass das nahende neue Jahr sanftere Lichter und andere Töne bringen wird.
* Das Wort Amok stammt übrigens aus dem Malayischen und bezeichnet eine Form willkürlichen, zerstörerischen Verhaltens mit anschließender Erschöpfung und Erinnerungslosigkeit.
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