
Das Tolle in Asien ist, dass man den Jahreswechsel gleich zweimal feiern kann. Einmal am herkömmlichen Silvesterabend, und dann nochmal zum Neuen Mond Anfang Februar, wenn das Chinesische Neujahrsfest ansteht. Von der Bedeutung kommt es in China, Vietnam, Kamodscha und weiteren asiatischen Ländern ungefähr Weihnachten, Geburtstag und Neujahr auf einmal gleich. Viele Leute nehmen sich zum "new year's holiday" zwei Wochen Urlaub, um zum Familienfest nach Hause zu fahren. In zwei Wochen wird also in Asien die größte Wanderbewegung des Jahres einsetzen.
Hier in Chinatown kann man schon eine Ahnung bekommen, welche Ausmaße dieses Fest annehmen wird. Seit über zwei Wochen ist das auch sonst schon recht quirlige Stadtviertel im rot-goldenen Ausnahmezustand. Die Haupt- und Seitenstraßen sind mit roten Lampions, goldenen Girlanden und Spruchbändern geschmückt. Symbolgeladen baumeln Wohnungsschmücke aller Art von den Decken und Markisen der Läden herunter; neben Süßigkeiten und kadierten Früchten aller Art gibt es hier faltbare Ananas, Puscheldrachen, Goldtöpfe und Glücksbringer bis hin zur Feuerwerksimitationsbox, die zwar ohrenbetäubend kracht, aber nicht raucht oder stinkt - schließlich sind wir in Singapur! Es gibt sogar aufblasbaren Ratten, denn im Jahr 4706 chinesischer Zeitrechnung wird das Schwein als Hüter des Jahres abgelöst von der Ratte. An den Wochenenden sind sogar manche Straßen gesperrt, um dem Kaufrausch der Feierwütigen genügend autofreien Raum zu gewähren.
Die Ratte kommt! Und bringt Reichtum und Wachstum - für all diejenigen, die - dafür gibt es ausgereifte Horoskope - zur rechten Zeit in das Richtige investieren. Man darf gespannt sein, wenn es am 7. und 8. Februar richtig heiß hergeht. Welcome the Rat!
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